Anabasis - die Pader hinauf!

Das zweiwöchige Musikfestival „Musica sacra“ ist in Paderborn ein regelmäßig wiederkehrender kultureller Höhepunkt. In 2011 stand es unter dem Thema „Bach an den Quellen“.

Neben Tagesveranstaltungen wie z.B. der Spirituellen Nacht und vielen anderen kleineren Veranstaltungen gibt es einige große, die als Eckpfeiler des Festivals geplant und durchgeführt werden. Eine davon war „Anabasis – zu den Quellen“: Textauszüge des Camus-Essays „Sisyphos“ und Bach-Motteten korrespondierten mit Tanz, Perkussion und Videoeinspielungen.

Das tonlose Video-Experiment "Pader-Emergenzen" (für die Anabasis-Veranstaltung in der Kaiserpfalz).

Der Videobaustein, der von Mitarbeitern des IMT als Experimentalvideo konzipiert und eingebracht wurde, reflektiert die ästhetischen Möglichkeiten der Verbindung und des Austausches zwischen den Medien (Musik, Tanz, Sprache, Video), in dem er die „Subjektivität“ des Objektivs (technische Wahrnehmungsweisen) thematisch (Pader-Expressionen) verbindet: Inhaltlich folgen wir der Pader vom Zusammenfluss mit der Lippe in Neuhaus bis hin zu einer der Quellen (unter der Kaiserpfalz) im Zentrum Paderborns. Wir sehen Pittoreskes ebenso wie Betonverbauungen, Natur und Kultur sind im Wechsel präsent. Formal beginnt der Film mit Schwarzweißbildern, die stufenweise an Farbe zunehmen, bis sie in Farbsättigung und Helligkeit überstahlen. Der Film beginnt also abstrakt und steigert sich in pathetische Bilder, um am Höhepunkt (im Glanz des Sonnenlichtes im Quelltopf) abzubrechen, aber nur, um am Zusammenfluss in Neuhaus erneut zu beginnen. Damit nimmt der Videobaustein das Thema „Sisyphos“ in seiner Grundstruktur auf.

Teil 1 (von 4) der Musica Sacra-Videodokumentation aus dem Jahr 2011.

Einige Veranstaltungen des Festivals, wie z.B. die Aufführung des Oratoriums "Das Sühneopfer des Neuen Bundes" in der Abdinghofkirche oder die Bach goes Vodou-Session im Paderborner Cube wurden von Studierenden und Mitarbeitern des IMT mit der Kamera begleitet und dokumentarisch aufgezeichnet. Die Aufnahmen wurden mit dem Videopoem zur Ausstellung zu einer experimentellen Veranstaltungs-Dokumentation montiert und im Internet und auf DVD veröffentlicht.

Thomas Strauch; 14.02.2012

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